Letzte Aktualisierung: 20. Juli 2008
Eisenbahnstrecken in Bayern (linksrheinisch)

Lokalbahnstrecke: Neustadt a Haardt - Geinsheim (Eröffnung 31.10.1908)

 Beschreibung der Bahnlinie.

Neustadt a Haardt - Geinsheim

          Die schmalspurige Lokalbahn (1 m Spurweite) Neustadt a Haardt - Geinsheim nimmt ihren Anfang in dem südöstlich vom Hauptbahnhof Neustadt a Haardt gelegenen Lokalbahnhof, der durch ein vollspuriges Gleis mit dem Hauptbahnhof verbunden ist, senkt sich dann in südöstlicher Richtung in die Niederungen zwischen Neustadt a Haardt und Lachen hinab und gelangt bei km 3,7 zu der zwischen Lachen und Speyerdorf errichteten Haltestelle Lachen = Speyerdorf, anstoßend an den diese Orte verbindenden Gemeindeweg. Von km 4 ab biegt die Bahn in einem großen Bogen nach Süden ab, überquert die Distriktsstraße Neustadt a Haardt - Speyer und führt nach Überschreitung eines gegen Osten streichenden Höhenrückens zur Ortschaft Duttweiler. Kurz vor dieser nimmt die Lokalbahn eine östliche Richtung an und erreicht bei km 7,3 die im Norden der Ortschaft angelegte Haltestelle Duttweiler. Die Bahn behält nun die Richtung nach Osten bei bis zu ihrem Zusammenschluß mit der Lokalbahn Speyer - Geinsheim in der Station Geinsheim. Bei der Einmündung in den Bahnhof Geinsheim überkreuzt die Bahn die Straße Duttweiler - Geinsheim.
          Die Länge der Bahnlinie zwischen den Mitten der Betriebsgebäude der Ausgangs= und Endstation beträgt 10,880 km. Die Luftlinie mißt rund 8,8 km.
          Die Ausgangsstation Neustadt a Haardt liegt 133,25 m über N.N., die Station Geinsheim 112,84 m über N.N., letztere also um 20,41 m tiefer.
          Der kleinste Bogenhalbmeser beträgt 200 m, die größte Steigung in der Richtung Neustadt a Haardt - Geinsheim 18 %o, in der Richtung Geinsheim - Neustadt a Haardt 19,5 %o. Die Summe der verlorenen Steigungen beträgt 15,00 m.
Außer der Ausgangsstation Neustadt a Haardt Lkbf wurden die Haltestellen mit Lachen = Speyerdorf und Duttweiler errichtet.
          Die Bahnlinie bewegt sich in ihrer ganzen Ausdehnung in der sog. Lößformation. Die zu bewegenden Erdmassen betrugen rund 35 400 cbm oder 3,45 cbm für das Meter Bahnlänge.
          Größere Kunstbauten waren nicht herzustellen. Die übrigen Kunstbauten sind:
               zwei gewölbte Bahnbrücken aus Beton mit je 3,7 m Lichtweite, ein gedeckter Durchlaß in Eisenbeton mit 1,6 m Lichtweite, zwei gewölbte Durchlässe aus Beton mit je 1,60 m Lichtweite und außerdem zahlreiche Zementrohrdurchlässe mit 0,30 bis 0,80 m Lichtweite.
          Größere Bach= und Straßenverlegungen waren nicht notwendig.
          Die Zufuhr= und Ladestraße in der Haltestelle Neustadt a Haardt Lkbf mit einer Länge von 330 m wurde von der Stadt Neustadt a d Hdt ausgeführt. Die 275 m lange Zufuhr= und Ladestraße in der Haltestelle Lachen = Speyerdorf und die 430 m lange Zufuhr= und Ladestraße in der Haltestelle Duttweiler wurden durch die Gemeinden hergestellt.
          Die Gleisbettung besteht auf 4,70 m Länge aus Melaphyrrasseln, im übrigen Teil aus Rheinkies und Melaphyrrasseln.
          Für den Oberbau wurden altbrauchbare Schienen der Vizinalbahnform zu je 7,50 m Länge und der ehemaligen Plattling - Deggendorfer Lokalbahnform zu je 5,84 m Länge auf Holzquerschwellen verwendet.
          Mit dem Bau der Bahn wurde am 16. September 1907 begonnen. Die Betriebseröffnung fand am 31. Oktober 1908 statt.


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Quellen:        Jahresbericht der Königlich Bayerischen Staatseisenbahn = Verwaltung für das Betriebsjahr 1908.; E. Mühlthaler's Buch = und Kunstdruckerei A.G.; München

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