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Beschreibung
der Bahnlinie.
Vilshofen - Ortenburg Die Lokalbahn verläßt den Bahnhof Vilshofen am östlichen Ende und biegt in einem Bogen von 200 m Halbmesser und mit schwachem Gefälle nach Süden - ihrer Hauptrichtung - ab. Fast unmittelbar nach dem Verlassen dieses Bahnhofes wird die alte Staatsstraße Regensburg - Passau in Schienenhöhe überquert und bei km 0,87 die Wolfach mittels einer gewölbten Brücke überschritten. Die Linie verfolgt nun in gewundener Führung auf 1,2 km Länge die östliche Talseite dieses Baches, tritt bei km 2,1 mittels einer gewölbten Brücke auf das Westufer über und erhebt sich mit der Größtsteigung von 12,5 %o - ab km 1,1 - zu dem höher gelegenen Gelände westlich der Ortschaft Zeitlarn. Die Bahn überkreuzt die Distriktstraße Vilshofen - Ortenburg und zieht sodann nahezu wagrecht mit großen Windungen bis zur Ortschaft Knadlarn am westlichen Wolfachtalhange hin. Sie überschreitet bei km 5,48 wiederum die Wolfach mittels einer eisenüberbauten Brücke. Auf dem östlichen Bahnufer steigt die Linie mäßig an, nähert sich hierbei der Distriktstraße Vilshofen - Ortenburg, dabei die Orte Blindham, Döller, Maierhof und Weng berührend. Bei dem letzteren Orte bewegt sich die Bahn in der Höhe der Distriktstraße auf dem schmalen freien Gelände zwischen dieser Straße und der Wengmühle und senkt sich dann mit geringen Gefälle zur Ortschaft Söldenau herab. In mäßigem Anstiege und in gestreckter Führung durchzieht die Linie das hier breiter werdende Wiesental der Wolfach und erreicht nordwestlich des Marktes Ortenburg ihren Endpunkt in dem Bahnhof gleichen Namens. Die Länge der Bahnlinie zwischen den Bahnhöfen Vilshofen und Ortenburg beträgt 10,882 km, nach der Luftlinie gemessen rund 9,4 km. Der Bahnhof Vilshofen liegt 313,33 m, der Bahnhof Ortenburg 244,00 m über N.N., letzterer sonach um 30,67 m höher als der Bahnhof Vilshofen. Die verlorenen Steigungen betragen 7,97 m. Der kleinste Krümmungshalbmesser mißt 200 m. Die größte Steigung beträgt in der Richtung nach Ortenburg 12,5 %o, in der entgegengesetzten Richtung 7%o. An Verkehrsstellen wurden errichtet: die Haltestellen Zeitlarn, Blindham, Söldenau und Ortenburg und der Haltepunkt Knadlarn. Die Bahnlinie bewegt sich in ihrer ersten Hälfte im Granit= und Gneisgebiet, die zweite Hälfte liegt im Bereiche miozäner Schichten. Die beim Bahnbau geförderten Erdmassen betrugen rund 119 000 cbm oder 10,9 cbm auf das Meter Bahnlänge. An größeren Kunstbauten sind hervorzuheben: zwei gewölbte Brücken über die Wolfach mit 24,83 m Lichtweite und eine eisenüberbaute schiefe Brücke über diesen Bach mit zwei Öffnungen von je 16,62 m schiefer Lichtweite. Die übrigen Kunstbauten sind einige kleine gewölbte Brücken, mehrere gedeckte und gewölbte Durchlässe und zahlreiche Rohrdurchlässe. Die Weganlagen sind geringfügig; erwähnenswert sind nur die Überkreuzungen der früheren Staatsstraße Regensburg - Passau bei km 0,796, dann der Distriktstraße Vilshofen - Ortenburg bei km 2,50 und die Verlegungen der letzteren Straße zwischen km 6,6 - 6,8 und km 8,6 - 8,7 links der Bahn. Die Befestigung der Zufuhr= und Ladestraßen in den Bahnhöfen fand auf Rechnung der beteiligten Gemeinden statt. Zwischen km 2,8 - 3,0, dann bei km 3,8 und zwischen km 3,95 - 4,2 wurde die Verlegung der Vilshofener städtischen Wasserleitung erforderlich. Ferner wurde der Lauf der Wolfach an mehreren Stellen geändert. Für den Oberbau wurden in der Anfangstrecke bis km 1,066 alte brauchbare Schienen der Form I auf neuen Holzquerschwellen III. Kl. in der Reststrecke neue Schienen der Form V auf neuen Holzquerschwellen III. Kl. verwendet. Mit dem Bau der Bahn wurde am 11. Dezember 1906 begonnen. Die Betriebseröffnung fand am 16. Januar 1908 statt. |