Letzte Aktualisierung: 12. Oktober 2008
Eisenbahnstrecken in Bayern (rechtsrheinisch)

Lokalbahnstrecke: München Ostbahnhof - Ismaning
mit Abzweigung Johanneskirchen - Schwabing (
Eröffnung 05.06.1909)

 Beschreibung der Bahnlinie.

München Ostbahnhof - Ismaning
mit Abzweigung Johanneskirchen - Schwabing


          Die Lokalbahn nach Ismaning verläßt den Ostbahnhof München am östlichen Ende und verläuft auf eigenem Bahnkörper parallel zur Simbacher Hauptbahn, zunächst in östlicher Richtung, wobei die Staatsstraße nach Wasserburg schienenfrei überquert wird. Bei km 3,0 biegt die Bahn nach Norden ab, überkreuzt in Schienenhöhe die Staatsstraße nach Mühldorf und führt östlich von Denning und Englschalking zum Bahnhof Johanneskirchen, der zugleich die Abstoßstation für die Zweiglinie nach Schwabing bildet. Von km 9,0 an nimmt die Bahn einen nordöstlichen Verlauf und erreicht nach Überschreitung des Seebaches die auf der Ostseite des Ortes gelegene Endstation Ismaning.
          Die Zweiglinie Johanneskirchen - Schwabing, die vorerst nur dem Güterverkehr dient, verläßt die Haltestelle Johanneskirchen in nördlicher Richtung gemeinsam mit der Ismaninger Bahn, wendet sich alsdann in scharfer Biegung nach Westen und überschreitet in rascher Folge das Isartal, den künftigen Triebwerkskanal der Stadt München, den Schwabinger Bach, die Distriktsstraße Freimann - Unterföhring, den Garchinger Mühlbach, den Schleißheimerkanal und die Staatsstraße nach Freising. Hinter der Güterladestelle Freimann, die am Südende der Ortschaft angelegt ist, biegt die Bahn nach Süden ab, verläuft unmittelbar neben der Linie Moosach - Schwabing und endigt in der Station München = Schwabing.
          Die Entfernung zwischen den Stationen München Ostbahnhof und Ismaning mißt nach der Bahnlinie 14,46 km, nach der Luftlinie rund 12,0 km. Die Anschlußstation München Ostbahnhof liegt 531,13 m, die Endstation Ismaning 491,53 über N.N., letztere sohin um 39,6 m tiefer als der Ostbahnhof. Der kleinste Krümmungshalbmesser mißt 480 m; die größte Steigung beträgt in der Richtung zum Ostbahnhof 8 %o, in der Richtung nach Ismaning 3 %o. Außer der Endstation dienen als Verkehrsstellen die Bahnhöfe Daglfing, Johanneskirchen und Unterföhring.
          Die Zweiglinie Johanneskirchen - Schwabing hat eine Länge von 7,57 km, die Entfernung zwischen Anfang = und Endstation nach der Luftlinie gemessen beträgt rund 4,3 km. Die Abzweigstation Johanneskirchen liegt 516,25 m, die Station München = Schwabing 507,60 m über N.N., letztere sohin um 8,65 m tiefer. Der kleinste Krümmungshalbmesser mißt 400 m; die größte Steigung beträgt in der Richtung zum Ostbahnhof 6,8 %o, in der Richtung nach Schwabing 5 %o. Außer den beiden Anschlußstationen liegt an der Zweiglinie der Bahnhof Freimann.
          Die Bahnlinie samt Abzweigung bewegt sich im Diluvium. Die Erdmassenbewegung betrug 374 400 cbm oder rund 17 cbm für ein Meter Baulänge.
          An größeren Kunstbauten waren herzustellen:
               a n  d e r  L o k a l b a h n  n a c h  I s m a n i n g  die Unterführung für die Wasserburger Staatsstraße 10 m weit, zwei Unterführungen für die Ortsverbindungswege zunächst Johanneskirchen je 8 m weit und eine Bahnbrücke über den Seebach 8,5 m weit, sämtliche mit Betoneisenüberbau;
               a n  d e r  Z w e i g l i n i e  n a c h  S c h w a b i n g  die Brücken über die Isar 3 X 30,5 m weit, über den städtischen Triebwerkskanal 25,3 m weit, über den Schwabingerbach 17,13 m weit, über den Garchinger Mühlbach 10,4 m weit, über den Schleißheimerkanal 13,5 m weit, die Wegunterführung für die Distriktsstraße Freimann - Unterföhring 12,3 m weit und zwei weitere Wegunterführungen je 10,3 m weit, sämtliche gewölbt; ferner die Wegunterführung für die Freisinger Staatsstraße 17,1 m weit und die Wegüberführung für die Distriktsstraße zwischen Ober = und Unterföhring 8,5 m weit, die beiden letzten mit Betoneisenüberbau.
          Größere Straßenverlegungen waren auszuführen an der Wasserburger und an der Freisinger Staatsstraße, an der Distriktsstraße Freimann - Unterföhring und an den Ortswegen zunächst Johanneskirchen.
          Die Gleisbettung besteht aus Kies.
          Zum Oberbau sind Schienen der Form IX auf Holzquerschwellen verwendet.
          Die Bauarbeiten wurden zuerst in der Teilstrecke Johanneskirchen - Ismaning im Winter 1905/1906 als Notstandsarbeiten begonnen.
          Der Betrieb wurde am 5. Juni 1909 eröffnet.


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Quellen:        Jahresbericht der Königlich Bayerischen Staatseisenbahn = Verwaltung für das Betriebsjahr 1909.; E. Mühlthaler's Buch = und Kunstdruckerei A.G.; München

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