Letzte Aktualisierung: 01. Juni 2008
Eisenbahnstrecken in Bayern (rechtsrheinisch)

Lokalbahnstrecke: Bodenwöhr - Rittenau (Eröffnung 05.11.1907)

 Beschreibung der Bahnlinie.

Bodenwöhr - Rittenau

          Die Lokalbahn Bodenwöhr - Rittenau verläßt die Station Bodenwöhr der Hauptbahnlinie Furth i W - Nürnberg am westlichen Ende, biegt in scharfer Krümmung nach Süden ab, übersetzt den Hammerweiher, nimmt hierauf südwestliche Richtung an, überschreitet die Distriktsstraße Neunburg v W - Bruck i Opf und erreicht hier den Ort Bodenwöhr, an dessen Ostende, nahe der genannten Distriktsstraße, der Haltepunkt mit Ladestelle Bodenwöhr Ort errichtet ist. Die Bahn zieht östlich von der Ortschaft Bodenwöhr und dem K. Hüttenwerk, für welches zwei Industriegleisanschlüsse hergestellt sind, nahe vorüber und erreicht alsdann das Sulzbach= (Mühlbach=) Tal.
          Die Bahn bleibt von hier ab im genannten Tal bis zum Marktflecken Bruck durchwegs auf der östlichen Talseite. Vor Erreichung dieses Marktfleckens überkreuzt die Bahn die Staatsstraße Regensburg - Furth i W, woselbst die Haltestelle Bruck i Opf errichtet ist.
          Unterhalb Bruck setzt die Bahn auf die westliche Talseite über, hält sich an der Staatsstraße und erreicht dann die Ortschaft Bergham, in deren unmittelbaren Nähe östlich der Staatsstraße die Endstation Rittenau angelegt ist.
          Die Länge der Bahnlinie zwischen der Anschlußstation Bodenwöhr und dem Endbahnhof Rittenau beträgt 10,74 km, nach der Luftlinie gemessen rund 9,8 km.
          Die Anschlußstation Bodenwöhr liegt 378,650 m und der Endbahnhof Rittenau 353,928 m über N.N., letzterer somit um 24,722 m tiefer. Die verlorenen Steigungen betragen 27,0 m.
          Der kleinste Krümmungshalbmesser mißt 200 m, die größte Steigung beträgt nach beiden Richtungen 25 %o. An Verkehrsstellen sind errichtet: der Haltepunkt mit Ladestelle Bodenwöhr Ort, die Haltestelle Bruck i Opf, der Haltepunkt St. Hubertus und die Haltestelle Rittenau.
          Die Bahnlinie bewegt sich bei Bodenwöhr in den jüngeren Schichten des Frankenjura, im übrigen im Gebiete der Keuperformation.
          Die gesamte Erdmassenbewegung betrug rund 82 035 cbm oder 7,59 cbm für das Meter Bahnlänge.
          An größeren Kunstbauten waren herzustellen:
               Die gewölbte Brücke über den Hammerweiher 8,8 m weit, eine gewölbte Wegunterführung 8,7 m weit, eine gewölbte, 3,8 m weite Brücke, die Brücke über den Sulzbach, 6,6 m weit, mit Betoneisenüberbau, die Flutbrücke über den Sulzbach, bestehend aus 3 Öffnungen von je 7,0 m Weite, senkrecht zu den Widerlagern gemessen, mit Walzeisenträgerüberbau; die übrigen Kunstbauten bestehen aus einem überdeckten und aus Zement= und Eisenrohrdurchlässen.
          An Straßenverlegungen war nur jene der Distriktsstraße Neunburg v. W. - Bruck i Opf nördlich des Haltepunktes Bodenwöhr Ort auszuführen; die sämtlichen übrigen Wege und Straßen werden von der Bahnlinie ohne Verlegung überquert.
          Die Gleisbettung besteht aus Quarzporphyrgeschläge von Erzhäuser.
          Zum Oberbau sind Schienen aus umgebauten Strecken der Hauptbahnen Form I und IIb auf neuen Holzquerschwellen verwendet.
          Mit dem Bau der Lokalbahnlinie wurde am 26. Oktober 1906 begonnen.
          Die Betriebseröffnung fand am 5. November statt.


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Quellen:        Jahresbericht der Königlich Bayerischen Staatseisenbahn = Verwaltung für das Betriebsjahr 1907.; E. Mühlthaler's Buch = und Kunstdruckerei A.G.; München

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